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Beispieltexte

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Markus 1
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Ausgewählte Beispieltexte des 16. und 17. Jahrhunderts

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Die von dieser Seite aus zugänglichen Beispieltexte enthalten das erste Kapitel des Markus-Evangeliums in derzeit vier Versionen, die für jeden Bibeldruck mit Hilfe verschiedener XSL-Stylesheets aus einer XML-Datei erzeugt werden. Der Sinn dieses Verfahrens besteht darin, dass alle Textdaten in nur einer Datei enthalten sind und Korrekturen, die während der Korpuserstellung erforderlich werden, nur in dieser Datei durchgeführt werden müssen. Die unterschiedlichen Ansichten des Textes in den angezeigten Versionen werden mittels der genannten Stylesheets automatisch dem korrigierten Text angepasst.

In allen Versionen sind die Satzzeichen erhalten und werden weitestgehend vorlagengetreu wiedergegeben. Für Trennstriche am Zeilenende wird je nach Vorlage "=" oder "-" verwendet, vom Drucker – meist aus Platzgründen – weggelassene Trennstriche werden mit "[=]" oder "[-]" ergänzt. (Ausnahme: Version 4 enthält keine Trennungen, siehe dort.) Den erkennbar größer dargestellten Initialen ist in Klammern eine Zahlenangabe vorangestellt, die Anzahl der von der Initiale überdeckten Zeilen angibt. Die in den Ausgaben nicht vorhanden Versangaben sind in der Mehrheit der Beispieltexte in Gestalt hochgestellter Ziffern ergänzt.

Die Textdarstellung der einzelnen Versionen reicht von einer diplomatischen Textgestalt (Version 1) bis zu einer normalisierten Textwiedergabe mit Versgliederung (Version 4):

In Version 1 entspricht die Darstellung der Seiten, Absätze und Zeilen der Vorlage; Marginalien und andere Beigaben (wie z.B. Paginierung und Kustoden) erscheinen an den jeweiligen Rändern vor einem farblich abgesetzten Hintergrund. Die Wiedergabe der Zeichen ist soweit dem Original angeglichen, wie dies mit dem verwendeten Font "Palatino Linotype" möglich ist. Dort nicht vorhandene Zeichen, Abbreviaturen und Ligaturen werden derzeit mit Klammern gekennzeichnet, wie z.B. "‹que›" oder "(ct)". Sobald ein Font mit den erforderlichen Zeichen vorliegt, kann eine Umstellung - ohne zusätzlichen Aufwand - vorgenommen werden.

Version 2 entspricht weitgehend der Version 1, nimmt aber im Bereich der Zeichenwiedergabe folgende Änderungen vor: langes s und r rotunda sind nicht mehr von s und r unterschieden, die Abbreviaturen sind aufgelöst und mit Klammern gekennzeichnet. Abweichend von der üblichen Darstellung sind alle von einer Abbreviatur betroffenen Buchstaben in die Klammer einbezogen, d.h. "Ioānes" wird in dieser Darstellung als "Io‹an›nes" wiedergegeben und nicht als "Ioa‹n›nes".

Version 3 verzichtet auf Marginalien und Kustoden und stellt die Absätze der Vorlage als Fließtext dar (mit ‖ zur Kennzeichnung des Zeilenumbruchs). Die aufgelösten Abbreviaturen werden konventionell wiedergegeben, d.h. ergänzte Buchstaben sind kursiv gesetzt, d.h. "Ioānes" wird als "Ioannes" angezeigt.

In Version 4 entspricht die Darstellung im Wesentlichen der Version 3, wobei Zeilenumbrüche und Trennungen nicht mehr gekennzeichnet sind und statt der Absatzgliederung eine Gliederung nach Versen erfolgt.

Das zuletzt aufgeführte Beispiel, die Bretkebibel, stellt insofern einen Sonderfall dar, als hier eine Edition als Grundlage gedient hat. Die Versionen zeigen unterschiedliche Ansichten der Edition einschließlich aller Anmerkungen aus den Apparaten: Version 1 enhält alle Daten aus den vorhandenen Textschichten, Version 2 zeigt den Text der Grundschicht (GS), Version 3 den Text mit den jeweils letzten Korrekturen (KS), Version 4 noch einmal die Grundschicht, nun ohne Apparat und - analog zu den anderen Texten - nach Versen gegliedert. Diese Versionen, die wiederum mittels XSL-Stylesheets aus einer XML-Datei erzeugt werden, können exemplarisch verdeutlichen, welche Möglichkeiten zur Darbietung elektronischer Editionen bestehen, wobei Suchoptionen und interne Verlinkung des Textes noch nicht berücksichtigt sind.

Markus 1   Inhalt / Contents

Bezeichnung (Sprache)Jahr (Format)VersionenBeteiligte Person(en)Ort (Drucker)
Erasmus-NT  (lateinisch) 1506-1509V1  V2  V3  V4  Desiderius ErasmusManuskript
Erasmus-NT  (lateinisch) 1516  (2°) V1  V2  V3  V4  Desiderius ErasmusBasel (Johannes Froben)
Erasmus-NT  (lateinisch) 1522  (2°) V1  V2  V3  V4  Desiderius ErasmusBasel (Johannes Froben)
Luther-NT  (lateinisch) 1529  (4°) V1  V2  V3  V4  Martin Luther u.a.Wittenberg (Nicolaus Schirleitz)
September-Testament  (deutsch) 1522  (2°) V1  V2  V3  V4  Martin LutherWittenberg (Melchior Lotther d.J.)
Dezember-Testament  (deutsch) 1522  (2°) V1  V2  V3  V4  Martin LutherWittenberg (Melchior Lotther d.J.)
Luther-Bibel  (deutsch) 1534  (2°) V1  V2  V3  V4  Martin Luther u.a.Wittenberg (Hans Lufft)
Luther-Bibel "letzter Hand"  (deutsch) 1545  (2°) V1  V2  V3  V4  Martin Luther, RevisionskomiteeWittenberg (Hans Lufft)
Froschauer-Bibel  (deutsch) 1531  (2°) V1  V2  V3  V4  Huldrych Zwingli, ÜbersetzungskomiteeZürich (Christoph Froschauer)
Tyndale-NT  (englisch) 1526  (8°) V1  V2  V3  V4  William TyndaleWorms (Peter Schöffer)
Tyndale-NT  (englisch) 1534  (8°) V1  V2  V3  V4  William TyndaleAntwerpen (Martin Empereur)
Coverdale-Bibel  (englisch) 1535  (2°) V1  V2  V3  V4  Miles CoverdaleSouthwark? (James Nycholson?)
Matthew-Bibel  (englisch) 1537  (2°) V1  V2  V3  V4  John RogersAntwerpen (Matthew Crom)
Christian-II-Testament  (dänisch) 1524  (4°) V1  V2  V3  V4  Hans Mikkelsen, Henrik Smith, Christiern VintherWittenberg (Michael Lotther)
Christian-III-Bibel  (dänisch) 1550  (2°) V1  V2  V3  V4  Christiern Pedersen, RevisionskomiteeKopenhagen (Ludwig Dietz)
Neues Testament  (schwedisch) 1526  (2°) V1  V2  V3  V4  Olaus Petri?, Laurentius Andreae?Stockholm (Jürgen Richolff)
Gustav-Vasa-Bibel  (schwedisch) 1541  (2°) V1  V2  V3  V4  Laurentius Petri u.a.Uppsala (Jürgen Richolff)
Odd-NT  (isländisch) 1540  (8°) V1  V2  V3  V4  Oddur GottskálkssonRoskilde (Hans Barth)
Guðbrandsbiblía  (isländisch) 1584  (2°) V1  V2  V3  V4  Guðbrandur Þorláksson, Oddur Gottskálksson u.a.Holár (Jone Jons Syne)
Agricola-NT  (finnisch) 1548  (8°) V1  V2  V3  V4  Mikael AgricolaStockholm (Amund Laurentsson)
Bretke-Bibel  (litauisch) 1579-1590V1  V2  V3  V4  Johannes BretkeManuskript
Bezeichnung (Sprache)Jahr (Format)VersionenBeteiligte Person(en)Ort (Drucker)

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Die parallele Darstellung der Korpustexte ist eine der Anwendungsmöglichkeiten, die sich aus dem XML-basierten Textformat ergeben. In der hier gezeigten ersten Version können drei Texte ausgewählt und nebeneinander dargestellt werden. Jeder Text erlaubt interne "Sprünge" zu Buch-, Kapitel-, Versanfängen, zusätzlich kann mithilfe einer am linken Rand plazierten Navigationsleiste jeder Vers zugleich in allen Texten "angesprungen" werden. Alle dafür benötigen Daten werden automatisch aus den zugrunde liegenden XML-Texten erzeugt.
Eine kollationsähnliche Darstellung mit untereinander angeordneten Texten liegt ebenfalls in einer ersten Version vor. Beide Möglichkeiten sind als experimentell anzusehen.

Februar 2007 – Dr. Wolf‑Dieter Syring, Giselbertstraße 62, D-21614 Buxtehude, Telefon: +49 (0)4161 503913